Restselbstbild

Krankheit 

Wenn man Krankheit aus einer inneren Sicht heraus betrachtet, dann stellt sich die Frage, warum wird man krank. Die äußeren Umstände drängen sich als erstes auf, eine Grippewelle, Wetterwechsel, usw. Das erklärt aber nicht wirklich, warum manche krank werden und andere nicht. Inzwischen weiß man, dass das Immunsystem für eine Erkrankung verantwortlich ist, aber was ist das Immunsystem und durch was wird es gesteuert? Warum heilt ein Knochenbruch bei manchen schneller? Diese Fragen sind nicht durch die Schulmedizin zu beantworten; immer wenn ich mich mit der Schulmedizin beschäftige, komme ich zu dem Endergebnis, dass ich es hier mit einem Ratequiz zu tun habe. Die Schulmedizin kann zwar meistens das Vorhandensein einer Krankheit bestätigen, aber warum sie ausgebrochen ist, entzieht sich oftmals ihrer Kompetenz.  

Die Homöopathie liefert einige Ansätze, die den Weg in die Tiefen des Verstehens von Krankheit führen. Hierbei werden kaum oder nicht mehr messbare Spuren eines Wirkstoffes auf einen Träger übertragen, diese Energiesignatur ergänzt die fehlende Information im Energiehaushalt eines Wesens. Es wird also eine Information auf atomarer oder subatomarer Ebene übertragen. Es stellt sich nun die Frage, warum fehlt diese Information? Es kann sich nicht um ein rein ernährungstechnisches Problem handeln, denn nicht alle Stoffe, die wir benötigen sind in der Ernährung vorhanden. Folglich muss etwas anderes für den Energiehaushalt zuständig sein – etwas, das sich auf einer energetischen Ebene befindet.  

Aus den Placebostudien lässt sich erkennen, dass allein schon der Glaube an ein hochwirksames Medikament eine Heilung herbeiführen kann. Wenn man dieses Ergebnis etwas genauer betrachtet, kommt man zu dem Schluss, dass allein schon die Kraft der Gedanken das Wohlbefinden verändern kann. Genau genommen verändern die Gedanken jeden Zustand eines Menschen, wenn zum Beispiel eine Krankheitswelle im Umlauf ist und Sie sich dann sagen, jetzt werde ich auch wieder krank, dann wird es Sie sehr wahrscheinlich auch treffen und Sie werden Ihre „herbeigesehnte“ Krankheit auch bekommen. Gehen Sie doch mal anders an die Sache heran und sagen sich, dass ist mir egal, ich bin und bleibe gesund. Sie werden über die Wirkung erstaunt sein. Aber es muss noch etwas geben, das eine Erkrankung herbeiführen kann, ich meine das persönliche Ungleichgewicht. Es bringt den Menschen in eine schwierige Situation. Wenn Sie nicht so leben, wie Sie es sich von Ihrem Inneren heraus wünschen, dann leben Sie in einer Trennung zu sich selbst. Diese Trennung wird Sie unweigerlich krank machen, es muss keine schlimme Krankheit sein; wenn Sie allerdings alle Anzeichen ignorieren, ist die Wahrscheinlichkeit einer schweren Erkrankung sehr groß.  

Wir haben bis jetzt zwei Punkte identifiziert - erstens die Gedanken und zweitens das Unterbewusstsein, das im Auftrag der Gedanken handelt. Ihm sind die Steuerungen des Körpers unterworfen. Es ist aber noch ein dritter Punkt erkennbar, nämlich jener, der mit dem Leben, so wie wir es führen, nicht einverstanden ist. Das Wollen und das Wünschen müssen ja irgend einer Quelle entspringen, es ist das, was über die Intuition spürbar ist. Es ist das, womit wir im Gleichgewicht sein wollen; ich denke, dass man es durchaus als die Seele bezeichnen kann. Die Seele meldet sich sehr oft, nur muss man sie auch zu Wort kommen lassen. Macht man dies nicht, so wird die Ausdrucksweise der Seele mitunter sehr heftig. Eine Krankheit ist eine gute Möglichkeit für die Seele, um sich Gehör zu verschaffen. Denn in der Zeit wo man zum „Nichtstun“ verurteilt ist, hat man die Zeit in sich selbst hineinzuhören. Dieses Lauschen nach innen ist etwas sehr schönes, zumindest sollte man es als ein solches sehen, denn wenn man dies nicht tut, dann haben die Kreisläufe der Zwänge die Überhand gewonnen und der Kampf im Inneren wird immer härter. Man lebt nun nur noch im Äußeren und muss sich mit allerlei unangenehmen Dingen beschäftigen. Krankheiten und Fehlschläge prägen das Leben, alles wird als Last empfunden. Es scheint fast so, als ob die Kreisläufe der Pein immer größere Bahnen einschlagen; aber ohne eine Verbindung mit dem eigenen Inneren scheint dies alles ohne Belang zu sein. Allerdings scheint es nur so zu sein, denn es zeigt auf jeden Fall eine Wirkung, welche sich direkt auf das Bewusstsein auswirkt. Das normale Tagbewusstsein wird durch direkt erfahrene Dinge geprägt. Alles was man erfährt, wird ein Resultat zeigen, das sich direkt oder indirekt auf das Bewusstsein auswirkt. Das Bewusstsein, ohne eine Verbindung zu der Seele, ist also ein Spielball der Umgebung, der sich dessen nicht bewusst ist.  

Zu den Erfahrungen über die fünf Sinne kommt noch die energetische Erfahrung hinzu. Diese umgeht unsere direkte Wahrnehmung und schleicht sich über die Hintertür der Gedanken und Gefühle ein. Man kann das ganz leicht überprüfen, indem man auf seine Gedanken und Gefühle achtet. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass, wenn Sie an jemanden denken, dieser sich oftmals meldet oder dass Sie ihm zufällig begegnen? Diese Art der Gedankenübertragung ist etwas ganz normales. Oder glauben Sie, dass alle Gedanken, die Sie haben, aus Ihnen selbst entspringen? Genau so, wie Sie einen Gedanken übertragen, wenn Sie an einen anderen Menschen denken, funktioniert dies natürlich auch umgekehrt. Es sind Kreisläufe, die mit Gedankenketten miteinander verbunden sind, bildlich gesehen entsteht so eine Unterteilung in Sektoren, es ist ein kausales Prinzip. Wie man dieses Sektorensystem genau benutzt, ist in Worten nicht zu erklären, da man dazu eine Einteilung vornehmen müsste, die es auf der energetischen Ebene in dieser Form nicht gibt, dort ist alles fließend miteinander verbunden.  

Wie Sie sicherlich bemerkt haben, bin ich ein wenig von dem eigentlichen Thema abgewichen, aber es musste sein. Wenn Sie nun einmal das, was wir als Krankheit bezeichnen, unter dieser Sichtweise betrachten, dann werden Sie feststellen, dass eine Krankheit eigentlich etwas „Gutes“ ist. Wenn Sie Ihr Bewusstsein allerdings nicht erweitern wollen, dann werden Sie Krankheit wohl eher als etwas „Schlechtes“ ansehen. Aus welcher Sichtweise heraus Sie das Ganze betrachten, bleibt natürlich Ihnen überlassen, es ändert aber nichts an der Tatsache, dass Krankheit Ihnen etwas mitteilen will. Wenn Sie krank sind, dann sind Sie das aus einer Getrenntheit heraus. Sobald Sie dieses Fenster nach innen, das Ihnen die Krankheit öffnet, dazu benutzen, sich „Selbst“ zu nähern, werden die Beschwerden sich verringern und Sie bekommen die Möglichkeit, einige Dinge in Ihrem Leben etwas klarer zu sehen. Dinge, die Sie in Ihren kühnsten Träumen nicht vermuten würden, denn das, was Sie nun wahrnehmen, liegt im Einklang mit Ihnen „Selbst“. Ihre Krankheit beginnt nun langsam zu verblassen und rückt somit in den Hintergrund. Diese Art der Genesung ist die natürlichste, die es gibt, denn Sie haben nun den Grund für die Krankheit erkannt und können sie aus Ihrem Dienst entlassen. Die Krankheit hat ihren Zweck erfüllt und es besteht nun keine Notwendigkeit mehr, dass sie Ihnen weiterhin als „Wegweiser“ dient.  

Diese Sichtweise stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit dar, denn sie kann nicht vollständig sein. Nur Sie „Selbst“ können sie für sich vervollständigen und somit auch nur für sich nutzen. Wenn alles Energetische fließend ist, dann sind auch Sie – als ein energetisches Wesen – fließend, denn auch Sie sind letztendlich ein Wesen, „geschaffen“ aus Energie. 

Copyright 2003 by Michael Mayer